3333 – Zwei weitere Felsenbirnen für Anne-Frank-Platz

Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ haben der Sozialdienst muslimischer Frauen (SmF) Krefeld und die Krefelder Bürgerin Ulla Schreiber, gemeinsam mit dem Bürger Martin R. Becker, je einen Baum gespendet. Bei den Bäumen handelt es sich Felsenbirnen, die in den letzten Tagen auf dem Anne-Frank-Platz in Krefeld gepflanzt wurden. Es sind die Bäume Nr. 1.745 und 1.746 von 3333 Bäumen, die die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ insgesamt pflanzen will. 

Im Bild: Thyll Dammer (2. v.l.) vom Krefelder Werhaus e.V, der sich als ideeller Träger der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ versteht, bei der Begrüßung der Spender:innen Halide Özkurt (4.v.l.), Ulla Schreiber (6.v.l.) und Martin R. Becker (4.v.r., sitzend) und deren Gäste auf dem Anne-Frank-Platz. Mit dabei: der Vorsitzende des Naturschutzbundes Krefeld-Viersen, Bodo Meyer (links) und Baumschulinhaber Peter Büssem (rechts). 

Für die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ dankte Thyll Dammer vom Krefelder Werkhaus e.V. dem Sozialdienst muslimischer Frauen sowie der Bürgerin Ulla Schreiber und dem Bürger Martin R. Becker für die großzügige Baumspende, die nicht nur der Komplettierung des Baumbestandes rund um den Anne-Frank-Platz dient, sondern auch Mensch, Natur und Klima zugute komme. Für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Baumpflanzung galt sein Dank Alexander Klein vom Kommunalbetrieb Krefeld, der bei der Auswahl des Pflanzstelle und der Baumsorte behilflich war, der Baumschule Büssem-Indenklef und seinem Inhaber Peter Büssem, der die Bäume beschafft und mit seinen freundlichen und fleissigen Helfern sach- und fachgerecht ins Erdreich gesetzt habe. 

Bäume seien wichtig für das Stadtklima, waren sich Thyll Dammer und die Spender/innen Ulla Schreiber und Martin R. Becker sowie Halide Özkurt vom Sozialdienst muslimischer Frauen mit Anke Drießen-Seegers, der Bezirksvorsteherin des Stadtbezirks Krefeld-Mitte, in dem sich der Anne-Frank-Platz befindet, einig: „Ob entlang von Straßen, in Wohngebieten, Parks, Gärten, auf Friedhöfen oder sogar in Industriegebieten. Bäume und kleinere Wälder sind für die Bewohnerinnen und Bewohner von Städten mehr als nur schön anzusehen. Als ‚Grüne Lunge‘ erbringen sie für die stetig wachsenden Städte vielfältige Ökosystemdienstleistungen: Sie reinigen die Luft, indem sie CO2 und Abgaspartikel binden. Gleichzeitig spenden sie Schatten und kühlen durch die Abgabe von Feuchtigkeit effektiv ihre Umgebung. All dies sind Eigenschaften, denen angesichts des voranschreitenden Klimawandels große Bedeutung zukommt.“ 

Die Spender/innen dankten den Akteuren der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, dem Kommunalbetrieb Krefeld und der Baumschule Büssem/Indenklef, die die Baumpflanzung ermöglicht sowie professionell organisiert und durchgeführt hätten. Während Halide Özkurt den Spendenbaum des Sozialdienstes muslimischer Frauen als „Baum der Toleranz“ bezeichnete, erklärten Ulla Schreiber und Martin R. Becker ihren Spendenbaum zum „Baum des Friedens“. 

Im Bild: Halide Özkurt (mit Gießkanne) und ihre Kolleginnen vom Sozialdienst muslimischer Frauen (SmF) Krefeld beim „Angiessen“ der vom SmF Krefeld gespendeten Felsenbirne, die als „Baum der Tolerenz“ wachsen und gedeihen möge. 

Halide Özkurt: „Ähnlich wie die Äste eines Baumes, die in verschiedene Richtungen wachsen, repräsentiert ein Baum die Vielfalt der Menschen und ihrer Überzeugungen. Er soll uns daran erinnern, dass Vielfalt eine Stärke ist und dass Toleranz die Wurzel für ein harmonisches Miteinander bildet. Wir als Sozialdienst muslimischer Frauen stehen hinter diesen Werten und setzen uns aktiv für sie ein und wenden uns gleichzeitig gegen Rassismus, Antisemitismus, anti-muslimischen Rassismus und Diskriminierung.“

Im Bild: Martin R. Becker (mit Gießkanne) beim „Angießen“ der von ihm und Ulla Schreiber (links) gespendeten Felsenbirne, die auf den Namen „MIR!“ getauft wurde: Das ist Russisch und bedeutet ‚Frieden‘, mit Ausrufezeichen, in der von Ulla Schreiber geteilten Lesart von Martin R. Becker: ‚Frieden Jetzt‘: „Dies ist mein Wunsch, meine Aufforderung an Putin, jetzt, in 2025, endlich Frieden zu geben.“ Mit dabei: die Bezirksvorsteherin des Stadtbezirks Krefeld-Mitte, Anke Drießen-Seeger (rechts). 

Ulla Schreiber und Martin R. Becker brachten in ihren Worten mit Verweis auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen den innigen Wunsch zum Ausdruck, dass der von ihnen gespendete Baum als „Symbol des Friedens“ gedeihen möge. Sie gaben dem Baum den Namen „MIR!“. Das ist Russisch und bedeutet ‚Frieden‘, mit Ausrufezeichen, in ihrer Lesart: ‚Frieden Jetzt‘. Dies ist unser Wunsch, unsere Aufforderung an Putin, jetzt, in 2025, endlich Frieden zu geben.“

Zu den Spendern: Der Sozialdienst muslimischer Frauen – SmF Krefeld e.V. – ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2018 in Krefeld aktiv ist. Die Angebote und Dienstleistungen des SmF Krefeld e.V. richten sich an alle Menschen. Am 14. Februar 2016 wurde der Sozialdienst muslimischer Frauen e. V. von in Deutschland lebenden muslimischen Frauen gegründet. Inzwischen hat sich der SmF-Bundesverband als eine unverzichtbare muslimische Wohlfahrtsorganisation etabliert. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsvereinen verfolgt der SmF das Ziel, die soziale, politische und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern. Gleichzeitig setzt sich der SmF aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein.

Ulla Schreiber ist vielen bekannt als engagierte Planerin, Autorin und Moderatorin. Über zwei Jahrzehnte arbeitete sie in Krefeld mit ihrem eigenem Büro als freiberufliche Architektin und Stadtplanerin, lehrte als Stiftungsprofessorin an der Ruhruniversität Bochum sowie als Professorin an der GHK Kassel. Von 2002 bis 2010 war sie die erste Baubürgermeisterin der Stadt Tübingen. In der Ausstellung „Zeit-Zeichen“, die in dem Düsseldorfer Wohnprojekt „Miteinander Wohnen in Verantwortung“ zu sehen war, zeigte sie ihre Art der Auseinandersetzung mit Weltereignissen und Wachstumsideologien. Es sind visuelle Gedankenstützen gegen die verblassende Erinnerung. 

An der Pflanzung ist auch Martin R. Becker mit seiner Frau Marlies Möller beteiligt. Damit möchte Martin R. Becker eine Brücke schlagen vom Anne-Frank-Platz zu einem anderen Platz in seiner Geburtsstadt Saarbrücken, dem „Platz des Unsichtbaren Mahnmals“. 1993 wurde der Vorhof des Saarbrücker Schlosses als „Platz des Unsichtbaren Mahnmals“ eingeweiht. Es besteht aus 2.146 Pflastersteinen, in die Namen jüdischer Friedhöfe eingefräst und umgedreht in die Bepflasterung eingefügt wurden. Das Ganze geht auf eine Initiative des Kunstprofessors Jochen Gerz zurück, der dies mit seinen Studenten realisierte. Die Arbeiten wurden vom Stadtverband Saarbrücken und der Landesregierung des Saarlandes unterstützt. 

Zum Baum: Die Felsenbirne wächst als formschöner Baum, der bereits ab Ende April rosarote Knospen und auffällige, hängende weiße bis rosa überhauchte Blütentrauben entfaltet, die einen süßen Duft verbreiten. Sie begeistern nicht nur uns Menschen, sondern auch die heimische Insektenwelt als Nahrungsquelle. 

Zum Anne-Frank-Platz: Der Anne-Frank-Platz ist nach der in Frankfurt am Main geborenen Anne Frank benannt, die dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer fiel und zuvor über ihre Zeit des Versteckens in einem Amsterdamer Hinterhaus ein Tagebuch schrieb. Die Bezirksvertretung Krefeld-Mitte hat vor einigen Jahren eine Teilumgestaltung des Spielplatzes auf dem Anne-Frank-Platz beschlossen. Dieser war 2002 zu seinem vorherigen Erscheinungsbild umgestaltet worden und galt lange als der wichtigste Spielplatz in der Stadtmitte. Da der Spielplatz sich in den vergangenen Jahren nicht zu seinem Vorteil weiterentwickelt hatte, wurde ist die jetzige Teilumgestaltung vorgenommen, die neben der Erneuerung des Spielplatzes auch eine Komplettierung des Baumbestandes rund um den Anne-Frank-Platz umfasst, für die die Stadt Krefeld rund 200.000 Euro bereit gestellt hatte. Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ wurden am Anne-Frank-Platz einschließlich der jüngsten Pflanzung der zwei Felsenbirnen insgesamt fünf Bäume gepflanzt.