Vier für den Eichen-Hutewald

Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ haben die Gebrüder Klaus-Christian, Andreas und Stefan Knuffmann zur Erinnerung an ihren verstorbenen Bruder Michael vier Bäume gespendet, die in den letzten Tagen im Bereich Egelsberg-Nord und im Bereich des Eichen-Hutewaldes in der Gemarkung Krefeld-Traar gepflanzt wurden. Bevor sich die Schirmherrin der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, Renate Krins, bei den Gebrüdern Knuffmann für die großzügige Spende bedankte, sprach sie diesen zum Tode ihres Bruders Michael ihr Mitgefühl und ihr herzliches Beileid aus. 

Im Bild: Klaus-Christian Knuffmann (mit Gießkanne) beim „Angießen“ einer der vier Stieleichen im Bereich Egelsberg-Nord/Eichen-Hutewald in der Gemarkung Krefeld-Traar im Beisein der Familie und von Freunden sowie der Schirmherrin der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“, Renate Krins (4.v.r.).

„Wir pflanzen heute die Bäume Nr. 1669 bis 1672. Damit haben wir nunmehr nicht nur mehr als die Hälfte der 3333 Bäume, die wir in und für Krefeld pflanzen wollen, gepflanzt, sondern damit kommen wir auch unserem Ziel, 3333 Bäume in und für Krefeld zu pflanzen, wieder ein großes Stück näher“, sagte Renate Krins in ihrer Begrüßungsansprache und fügte hinzu: „Bei den Bäumen handelt es sich um Stiel-Eichen. Deren Pflanzung kommt Mensch, Natur und Klima zugute, dient aber auch der Komplettierung des Baumbestandes im Naturschutzgebiet Egelsberg-Nord sowie im Eichen-Hutewald. Dafür danken wir den Gebrüdern Knuffmann sehr herzlich.“

Ihr Dank galt im übrigen nicht nur der Baumschule Büssem-Indenklef, die die Bäume beschafft und die durch Inhaber Peter Büssem und seinen Gesellen Kevin Kammer ins Erdreich gesetzt wurden, sondern auch den zuständigen Teams vom Kommunalbetrieb Krefeld vom Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz der Stadt Krefeld, die bei der Auswahl der Pflanzstellen und der Baumsorten behilflich waren.

Die Gebrüder Knuffmann zeigten sich ihrerseits dankbar, dass die Pflanzung der vier Bäume seitens der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ und der Stadt Krefeld ermöglicht worden sei. Der Bereich rund um den Egelsberg sei für den verstorbenen Bruder Michael ein bevorzugter Rückzugsort in der freien Natur gewesen, an dem gerne verweilte, um Natur und Landschaft zu genießen. Künftig wollen die Gebrüder Knuffmann sich dort in dankbarer Erinnerung an ihren natur- und ortsverbundenen Bruder Michael regelmäßig treffen. Die vier Bäume seien auch ein Zeichen der Verbundenheit der vier Brüder, die man mit der Baumpflanzung in einer besonderen Weise zum Ausdruck bringen wolle.

Zu den Bäumen: Die Stieleiche, auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen in der Familie der Buchengewächse. Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die BindestrichSchreibweise Stiel-Eiche bzw. Sommer-Eiche üblich. Die Stieleiche war „Baum des Jahres“ 1989.

Zu den Pflanzstellen: Das Naturschutzgebiet Egelsberg liegt auf dem Gebiet der Stadt Krefeld. Das Gebiet erstreckt sich südöstlich von Niep, einem Stadtteil von NeukirchenVlyun, nördlich der Kernstadt von Krefeld und nordwestlich des Krefelder Stadtteils Traar. Westlich des Gebietes fließt die Nie,  eine verlandete Altstromrinne des Rheins. Östlich verlaufen die L 9 und die A 57. Westlich erstrecken sich das 422,1 Hektar große Naturschutzgebiet (NSG) Hülser Bruch und das 32,0 ha große NSG Niepkuhlen und nördlich das 4,6 ha große NSG Nieder Heide am Egelsberg. Südlich liegt der Flugplatz KrefeldEgelsberg.

Der Eichen-Hutewald liegt im Naturschutzgebiet Egelsberg. Ein Hutewald, auch Hudewald oder Hutung (früher Huth) genannt, ist ein vormaliger (Ur-)Wald der auch oder ausschließlich als Weide zur Viehhaltung genutzt wird – anstelle der aufwendigen Rohdung und Anlage von Grünland. Bei dieser auch als Waldweide bezeichneten Form der Nutzung wird das Vieh in den Wald getrieben, um dort sein Futter zu suchen. Besonders nahrhaft sind dabei Eicheln und Bucheckern sowie Blätter und Zweige junger Bäume. 

Dieser Verbiss reduziert je nach Anzahl der Weidetiere die Naturverjüngung der Bäume, verschafft aber den fruchttragenden großen Bäumen mehr Licht. Durch diese vorwiegende historische Waldnutzung, die vom Beginn der europäischen Jungstein-zeit bis über das Mittelalter hinaus üblich war, entstanden im Laufe der Zeit lichte bis fast offene, parkartige Wälder bis hin zu baumbestandenen Weiden, die früher zusammenfassend als Hutweide bezeichnet wurden. Hutewald und Hutweide sind demnach alte Kulturlandschaften.