Kastanien, Kinderheim Kastanienhof

Hiermit haben wir bisher 62 gepflanzt, die restlichen 2271 schaffen wir „locker“, denn auch eine Schnecke kommt ans Ziel. Diese Bäume werden an eine Verstorbene erinnern, die sich keine Kränze wünschte, sondern die Unterstützung unserer Initiative. Beim Pflanzen erzählte man uns, dass sie vor ca. 30 Jahren einen Jungen aus diesem Kinderheim adoptierte. Er war gekommen und stand neben ihrer Schwester.

Als die Spenden eintrafen, entschieden wir uns nach langem „Hin und Her“, dass an dem zukünftigen Standort Kinder spielen können. Denn eins ist ganz gewiss „Das Leben geht weiter!“, das heißt, wenn einer von uns geht, werden gleichzeitig Kinder geboren. Sie wachsen und wachsen, den Bäumen gleich, die uns überleben.

In der Nachkriegszeit hörten die Kinder ganz oft „Wenn Du nicht brav bist, kommst Du ins Heim!“ Als Kind war ich selbst 12 Jahre in Kölner Kinderheimen, die teilweise geschlossene „Anstalten“ und von Mauern umgeben waren. Die Kinder als billige Arbeitkräfte. Zum Lohn gab es Prügelstrafen mit Stöcken, Ecke- und strammstehen, in einer Reihe aufstellen, Schweigestunden, Hände über die Bettdecke, nicht mit links schreiben, geradeaus gucken, nachsitzen, als Strafarbeiten Bohnern, Schlafentzug, 1000 mal schreiben „Ich darf nicht widersprechen!“ und zwischendurch dreimal in die Kirche gehen, täglich! Kein Kind wurde liebkost, auf den Arm genommen oder herzlich gedrückt, alle wuchsen ohne liebevolle Zuwendung auf.
(s. hierzu „Schläge im Namen des Herrn“ von Peter Wensierski im SPIEGEL Buchverlag ISBN: 978-3-442-12974-4)

Heutzutage haben sich die Heime geöffnet. Dafür ist der „Kastanienhof“ ein gutes Beispiel. In seinem Park werden ab heute 3 weitere Bäume wachsen. Ohne Kuchen, viel Sahne, Kakao, Hausmeister und die helfenden Kinder hätten wir das nicht geschafft, vielen Dank.

Caco