Erinnerungsbaum Inge Krämer

Im Rahmen der Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ haben das Bündnis für Toleranz und Demokratie Krefeld, Attac Krefeld, das Sozialbündnis Krefeld und das Krefelder Friedensbündnis einen Baum gespendet, der in den letzten Tagen im Gedenken an Inge Krämer an ihrem 2. Todestag auf dem  Anne-Frank-Platz in Krefeld gepflanzt wurde. Mit dem Baum soll an die am 15. März 2021 plötzlich verstorbene Inge Krämer als Kämpferin für Gerechtigkeit, Menschenwürde und grenzenlose Solidarität in Krefeld erinnert werden.

Zur Pflanzung des „Erinnerungsbaumes“ konnte Johann Heller-Steinbach für die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ zahlreiche Gäste, darunter auch die Krefelder Bürgermeisterin Gisela Klaer, begrüßen, die Inge Krämer und ihrem Engagement besonders verbunden waren. Insbesondere begrüßte er viele Angehörige der Familie sowie die VertreterInnen der Spenderorganisationen: Albert Koolen für das Bündnis für Toleranz und Demokratie Krefeld, Dr. Peter Häp für Attac Krefeld, Wolfgang Bluhm für das Sozialbündnis Krefeld und Ingrid Vogel für das Krefelder Friedensbündnis.

Im Bild: Angießen der Felsenbirne auf dem Anne-Frank-Platz im Beisein von Angehörigen der Familie von Inge Krämer, der Krefelder Bürgermeisterin Gisela Klaer, der Vertreter*innen der Spenderorganisationen (Bündnis für Toleranz und Demokratie Krefeld, Attac Krefeld, das Sozialbündnis Krefeld und das Krefelder Friedensbündnis) sowie zahlreicher Gäste, die Inge Krämer und ihrer Arbeit über viele Jahre verbunden waren. 

Im Namen Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ dankte Johann Heller-Steinbach in seiner Ansprache dem Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie e.V., dem Sozialbündnis Krefeld, dem Krefelder Friedensbündnis und Attac Krefeld für die großzügige Baumspende, die nicht nur der Komplettierung des Baumbestandes rund um den Anne-Frank-Platz diene, sondern auch Mensch, Natur und Klima zugute komme. Dabei handele es sich um eine Felsenbirne und den Baum Nr. 1656 von 3333 Bäumen, die die Initiative ingesamt pflanzen wolle.
Johann Heller-Steinbach würdigte Inge Krämer als Flüchtlingshelferin der ersten Stunde: „Sie war in Krefeld bekannt als Kämpferin für soziale Gerechtigkeit. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 engagierte sie sich für die Geflüchteten, die in der Turnhalle Lindenstraße gestrandet waren. Inge Krämer sei immer dort zur Stelle gewesen, wo es ihre Solidarität gebot. Sie habe sowohl menschlich als auch im sozialen Leben der Stadt eine kaum zu schließende Lücke hinerlassen.“
Auch alle anderen SprecherInnen beschrieben das große Herz und Engagement von Inge Krämer und ihre Bereitschaft, immer zu helfen und das Gemeinschaftliche zu betonen. Dabei hoben sie ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe, ihre Aktivitäten in den politischen und sozialen Initiativen und ihre Standhaftigkeit in der Auseinandersetzung mit klaren Worten und ohne Angst und den unermüdlichen Versuch, Differenzen in den Aktivitäten einvernehmlich zu lösen, hervor. Das die Baumspende am Anne-Frank-Platz gepflanzt werden konnte, verbinden Platz und Baum in besonderer Weise mit dem Leben von Inge Krämer. Sie hatte zeitlebendst eine besondere Beziehung zum Judentum, dem Holocaust und dem Staat Israel. Selber verbrachte sie viel Zeit mit geflüchteten Kindern und deren Familien am Anne-Frank-Platz.
Für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Baumpflanzung sprach Johann Heller-Steinbach allen Akteuren Dank und Anerkennung aus: Alexander Klein und seinem Team vom Kommunalbetrieb Krefeld, der bei der Auswahl des Pflanzstelle und der Baumsorte behilflich war, und der Baumschule Büssem-Indenklef mit seinem Inhaber Peter Büssem und seinem Gesellen Kevin Kammer, die den Baum sach- und fachgerecht ins Erdreich gesetzt haben.

Zu den Spendern: Attac wurde erstmals während der Proteste für eine soziale und ökologische Globalisierung in Genua wahrgenommen. 200.000 Menschen sind für soziale und ökologische Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess auf die Straßen gegangen. Ihr Protest richtet sich gegen die weltweit wachsende soziale Ungleichheit, gegen eine Globalisierung, die nur an mächtigen Wirtschaftsinteressen orientiert ist.

Das Bündnis “Krefeld für Toleranz und Demokratie” hat sich zusammengeschlossen, um jeglichen rechtsextremen, faschistischen und neonazistischen Bestrebungen in Krefeld entschieden entgegen zu treten. Uns eint, dass wir in unserer Stadt keine Faschisten, keine Alt- und keine Neonazis und keine anderen rechtsextremen Gruppierungen wollen. 

Das Sozialbündnis Krefeld verlangt eine Politik, die der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet ist, die einen Schwerpunkt auf die Beseitigung von Armut legt, die starken Schultern mehr auferlegt als schwachen, die Bildung und Gesundheit unabhängig von der Einkommenslage garantiert, die Dumpinglöhne verhindert, die das solidarische Rentensystem erhält anstatt die Lebensarbeitszeit zu verlängern.

Im Krefelder Friedensbündnis haben sich Einzelmenschen und Gruppen zu einem lockeren Aktionsnetzwerk zusammengeschlossen, die gemeinsam diese Ziele verfolgen: Nein zu jedem Krieg, Nein zu Atomwaffen, Nein zum Waffenhandel, Nein zum Militarismus, Nein zu einer ungerechten Weg, Nein zur Menschenfeindlichkeit. Ja zur gewaltfreien Arbeit für den Frieden! Frieden braucht Menschen, die für ihn eintreten. Dies aufzuzeigen und immer mehr Menschen hierfür zu gewinnen ist unsere Aufgabe. Ihre „Waffen“ sind in erster Linie die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung an Kampagnen der Friedensbewegung, aber auch die vielen Gespräche mit interessierten Mitmenschen.

Zum Baum: Die Felsenbirne wächst als formschöner Baum, der bereits ab Ende April rosarote Knospen und auffällige, hängende weiße bis rosa überhauchte Blütentrauben entfaltet, die einen süßen Duft verbreiten. Sie begeistern nicht nur uns Menschen, sondern auch die heimische Insektenwelt als Nahrungsquelle.

Zum Anne-Frank-Platz: Der Anne-Frank-Platz ist nach der in Frankfurt am Main geborenen Anne Frank benannt, die dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer fiel und zuvor über ihre Zeit des Versteckens in einem Amsterdamer Hinterhaus ein Tagebuch schrieb. Die Bezirksvertretung KrefeldMitte hat vor zwei Jahren eine Teilumgestaltung des Spielplatzes auf dem Anne-Frank-Platz beschlossen. Dieser war 2002 zu seinem jetzigen Erscheinungsbild umgestaltet worden und galt lange als der wichtigste Spielplatz in der Stadtmitte. Die Maßnahme wird zurzeit umgesetzt. Der Spielplatz hat sich in den vergangenen Jahren nicht zu seinem Vorteil weiterentwickelt. Deshalb ist die Teilumgestaltung sehr zu begrüßen, die neben der Erneuerung des Spielplatzes auch eine Komplettierung des Baumbestandes rund um den Anne-Frank-Platz umfasst, für die die Stadt Krefeld rund 200.000 Euro bereit gestellt hat.